Sommerwanderfahrt 2015
Auf Saar und Mosel von Saarbrücken nach Koblenz
Es war eine Wanderfahrt, die den meisten Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Besonders wohl wegen der extrem starken Strömung von gefühlt annähernd 0km/h, aber auch wegen der 15 mal mit mehr, mal mit weniger langen Wartezeiten zu passierenden Schleusen und einem Schleusendefekt. Doch damit musste man ja rechnen, wenn man auf Saar und Mosel unterwegs war. Warum fuhren wir denn dann überhaupt dort?! Der Grund war wohl der Gleiche wie im letzten Jahr vor unserer Elbewanderfahrt: Nach unzähligen Weserwanderfahrten auch man andere Gewässer kennenlernen. Schön war die Strecke auf jeden Fall, keine Frage.
Am ersten Rudertag ruderten wir, nachdem wir Saarbrücken hinter uns gelassen hatten, noch ausschließlich durch alte Industrieanlagen, vorbei an der berühmten Völklinger Hütte, bis nach Merzig. Am Abend wurde das letzte unserer Boote ca. 3km vor dem Ziel durch ein Gewitter überrascht, die Ruderinnen in einer aufregenden Rettungsaktion mit dem Vereinsbulli des KC Merzig mit Gepäck zum Bootshaus geholt, und das Boot am Saarufer festgemacht – es war die Niedersachsen, also kein Problem. Am nächsten Morgen holten Sören, Moritz und Annika das unversehrte Boot ab und es ging weiter durch die Saarschleife bis ins wunderschöne Saarburg. Ab dieser Ruderetappe wurden wir praktisch pausenlos von Weinbergen begleitet.
Am 3. Rudertag ließen wir es ein bisschen ruhiger angehen, ca. 10km bis zur Mündung der Saar in die Mosel und nochmal so weit bis zum Zielort Trier. Kurz vor Trier ärgerten uns neben der defekten Schleuse, in der ein Motorboot bereits fast eine Stunde unten feststeckte, auch der starke Schiffsverkehr und die dadurch verursachten Wellen. Aus der langen Mittagspause an der Saarmündung in Konz wurde so nichts, die Boote mussten durchgehend festgehalten werden.
Am nächsten Tag legten wir einen Tag Pause in Trier ein, der ganz unterschiedlich genutzt wurde. Die jüngere Generation nutzte ihn überwiegend zum Essen und Shoppen, während die Gruppe um Christoph Jaschke eine Gewalttour zu allen Sehenswürdigkeiten Triers machte, nach der sich erstmal im direkt neben dem Bootshaus gelegenen Biergarten gestärkt wurde.
Die nächsten Rudertage führten uns über Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach und Cochem bis nach Koblenz. Auf diesen Etappen lernten wir die „wahre Mosel“ kennen: Weinberge, Weingüter und schöne Weinorte wie Traben-Trarbach. Glück hatten wir mit dem Wetter, die Sonne schien nicht zu stark, Regen gab es kaum und der Wind war überwiegend Schiebewind. Das viele Schleusen nervte irgendwann, und verschwendete auch viel Zeit. Auf Grund der fehlenden Strömung wurde der letzte Rudertag zu einer Art Bewährungsprobe, er raubte uns die letzten Kräfte. Ein kleiner Trost: In Koblenz gab es „richtige“ Betten, und nicht nur Luftmatratze und Schlafsack, doch nach unserer Abschlussgrillparty verbrachten viele nicht mehr so ganz viel Zeit in diesen Betten.
Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle noch einmal an Fred Hoppe, der für uns die Bootstransporte und den Landdienst erledigte!
Alles in Allem war es eine schöne und gelungene Wanderfahrt!
Moritz Schuster